Was ich mir in Haithabu und Oldenburg gekauft habe!

Hallo,

schon lange habe ich euch versprochen, euch zu zeigen, welche Schätze über den Sommer bei mir zu Hause eingezogen sind. Da ich ja eigentlich eine ziemlich komplette Werkelausrüstung habe, muss ich ehrlich zugeben, dass diese Schätzchen ja “eigentlich” nicht unbedingt notwendig waren, aber Frau gönnt sich ja sonst nichts (abgesehen von kiloweise Wolle, Färbestoffe… ähm, ich glaube ich lass das besser *räusper*).

Als wir im Juli in Haithabu unser Lager aufgeschlagen haben, habe ich es mir natürlich nicht entgehen lassen, den kleinen aber feinen Markt zu besuchen. Im Museeumsdorf bin ich dabei über einen tollen Stand gestolpert, der unter anderen Handspindeln mit Knochenwirteln verkauft hat. Ich konnte mich nicht sofort für eine entscheiden, und so habe ich mich erst wieder am Sonntag Nachmittag auf den Weg gemacht um einkaufen zu gehen. Irgendwie scheine ich aber die Zeit übersehen zu haben, denn der Stand war leider schon zu und es wurden fleißig Waren weggeräumt. Die sture Wikingerfrau in mir ließ sich davon aber nicht abhalten und so habe ich einfach hinters Zelt gelinst und dem Besitzer mein Leid geklagt. Ich konnte ja kaum 1000 km heim fahren, ohne eine Handspindel im Gepäck zu haben. Freundlicher Weise wurde die Kiste mit den Hanspindeln wieder hervorgekramt und ich habe mir eine wunderschöne Spindel ausgesucht. Der Wirtel ist sogar nach Haithabu-Fund gearbeitet.

Auf dem Foto seht ihr eine Wolle/Seide-Mischung die ich als Nähseide bzw. dünnes Stickgarn gesponnen habe. Die Handspindel läuft sehr ruhig und gleichmäßig und es macht sehr viel Spaß damit zu arbeiten. Ich bin ja in letzter Zeit vermehrt am Spinnrad gesessen, aber das Spinnen mit der Handspindel hat eine ganz eigene Qualität und ich werde es sicher wieder verstärkt machen!

Als Andi und ich im September wieder im hohen Norden waren, haben wir es uns nicht nehmen lassen, das Wallmuseum in Oldenburg zu besuchen. Das Museeum ist sehr spannend und informativ und das kleinen nachgebauten Häuser sind sehr gut erhalten und es macht wirklich sehr viel Spaß, dort umherzustreifen.

Im Museumsshop habe ich ganz unten in einer kleinen Vitrine etwas entdeckt, was sofort meine Aufmerksamkeit geweckt hat. Ganz unscheinbar lag dort eine Nadebindenadel aus Knochen, mit einem kleinen, eingeschnitzten Muster. Zwar habe ich Dank Andi immer eine große Auswahl von Nadeln, aus denen ich wählen kann, doch habe ich leider keine aus Knochen. Es wäre ja nicht so, dass ich nicht regelmäßig versucht hätte eine zu kaufen, doch hat diese nie lange zu Hause überlebt. Thjalfi hat einfach einen Sensor für Knochenadeln und ist wohl der Meinung, dass diese eine persönliche Note brauchen. So bin ich mittlerweile stolze Besitzerin von mehreren “hundegebissbearbeiteten” Knochennadeln, die vielleicht ganz hübsch anzusehen (?), aber leider zu nichts zu gebrauchen sind.

Außerdem habe ich mir endlich eine kleine Schere gegönnt, wie man sie über viel Jahrhunderte verwendet hat. Diese Scheren findet man häufig auf Mittelaltermärkten, doch ich bin froh, dass ich sie in Oldenburg gekauft habe, denn so werde ich mit ihr immer diese schönen Ausflug verbinden.

Die Fotos habe ich übrigens mit dem neuen Makroobjektiv für unseren Blinzler (Spiegelreflexkamera) gemacht. In Zukunft kann ich euch als noch mehr Details von unseren Werkeleien zeigen.

Liebe Grüße

Michaela

EDIT: Ich wurde auf einen Fehler im obigen Artikel hingewiesen. Haithabu hat nämlich kein Museumsdorf, sondern eine Museeumsfreifläche, da habe ich mich wohl unglücklich ausgedrückt. Haithabu war zu seiner Glanzzeit eine Siedlung, die mehr als 1000 Wikingern ein zu Hause gegeben und sich über eine Fläche von über 24 ha erstreckt hat. Die Museeumsfreifläche zeigt mit ihren sieben rekonstruierten Häusern also nur einen kleinen Ausschnitt aus der historischen Siedlung.

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One Response to Was ich mir in Haithabu und Oldenburg gekauft habe!

  1. Kai-Erik says:

    Hei,

    also Haithabu war nie, wird es auch nie werden, ein Dorf.
    Nei, nei og nei!

    Daher gibt es dort auch keinen Museumsdorf, sondern eine Museumsfreifläche mit
    dem Nachbau von nur sieben Wikinger Häuser, wovon aber dort vom nördlichen, bis zum
    südlichen Tor viele, ganz viele ein mal gestanden haben.

    Und der Stand, war es evtl. dieser hier?
    http://www.flickr.com/photos/kai-erik/3482881769/
    Wenn ja, dann war das der Stand von Vikingr-Kontor.

    Hilsen fra Hedeby

    Kai-Erik

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