© WeltenWanderer 2010
Wolle köchelt in der Beize Wolle wird gewogen
Nachdem wir uns eine Weile mit Brettchenweben und Nadelbinden beschäftigt haben,
kamen wir an den Punkt, an dem wir unsere Wolle selber färben wollten. Gerade bei
Socken oder Hauben für das Lagerleben, wollten wir der Authentizität wegen auf Pflanzenfarben
umsteigen.
Entgegen so mancher Vermutung war die Zeit der Wikinger keinesfalls trist und farblos. Wer es sich leisten konnte
färbte seine Textilien - die Auswahl an bunten Farben war sehr groß. Blau wurde mit Färberwaid hergestellt und
die Krappwurzel gab Stoffen eine wunderschöne rote Farbe. Viele Pflanzen, die auch bei uns in der Natur vorkommen, färben
hervorragend und bereichern mit Farben von gelb bis grün und braun die Farbpalette. Wer sich streng an die Geschichte halten
möchte, der sollte nur Pflanzen verwenden, die es damals in der lokalen Flora gegeben hat bzw. deren Import möglich war. Auch wenn
Tropenhölzer nicht authentisch sind, haben wir sie dennoch im Sortiment, da sie durch ihre wunderschönen Farben überzeugen und
wir die gefärbte Wolle auch im Alltagsleben verwenden.
Beim Färben empfiehlt es sich übrigens die Färbeflotte mehrere Male zu verwenden. Zwar werden die nachfolgenden Züge oft nicht
mehr ganz so kräftig, es entstehen aber immer noch tolle Farben, die sich untereinander bestens kombinieren lassen.
Folgende Dinge benötigt man zum Färben (bzw. diese Dinge verwenden wir):
- ein möglichst großer Topf (das Färbegut sollte locker schwimmen können)
- Löffel zum vorsichtigen Umrühren der Wolle
- Wäschebeutel bzw. Stoffstück zum Einbinden der Pflanzenteile
- evtl. Laborthermometer oder Einkochthermometer (z.B. bei Krapp- oder Indigofärbungen)
- Gummihandschuhe, sonst gibt es bunte Finger
- elektrische Kaffeemühle zum Zerkleinern der Farbstoffe
- Wollwaschmittel und Essig zum Spülen der Wolle
- Waage
amille, krappwurzel, lindenblüten, orleansaat, anatto, rittersporn, walnuss